ASCHERMITTWOCH - UWG Moosbach

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Am Aschermitwoch ließen sich die Markräte der UWG zusammen mit der Vorstandschaft ein besonderes und coronakonformes Format zur politischen Diskussion einfallen.
50% der Mitglieder diskutierten rege über nachfolgende Themen. Dazu gab es je Teilnehmer eine Fischsemmel und ein Bier der Brauerei Scheuerer, welche durch Sebastian Völkl und Jens Ketscher vor der Veranstaltung kontaktlos zugestellt wurden. Durch den Abend führte Christina Fischer.
Top 1. Sicherung des Grundwassers, Sicherung der Wasserversorgungen in der Gemeinde Moosbach
  • Laut Gemeinderäten sind unsere Nitrat- und Wasserwerte noch erträglich; die Werte sind unter Grenzwert, aber zu hoch. Hoffnung ist, dass es zeitnah eine neue Schutzgebietsverordnung geben wird; diese wurde bereits 2015 eingefordert. Es werden dann aber Entschädigungszahlungen für die Landwirte auf alle Bürger laut Scheuerer zukommen, das sollte uns aber das Wasser wert sein.
  • Matthias Eckl: Die Marktgemeinde hat sich Eigenversorgung auf die Fahnen geschrieben. Das muss Einfluss auf die anderen Themen (Landwirtschaft, Verkehr, Energie) haben. Es muss von Anfang bis Ende gedacht werden, wird auch ein Thema für die kommende Generation.sein.
  • Marktrat Scheuer: Gemeinde sollte voran gehen und gewisse „Pflöcke“ setzen, die wir durchsetzen sollten.
  • Wolfgang Eckl: Beispiel Waldthurn -> Diese setzt Zwischenfruchtkonzept um, wird vom Landwirtschaftsamt kontrolliert. Das Ganze sollte Chefsache sein.
Top 2. Erneuerbare Energien
  • PV Anlagen: Freiflächenanlagen: These: PV Anlagen sparen nach 3-4 Jahren CO2 ein. Antithese: Landw. Fläche geht verloren. Vorschlag Wittmann Bernhard: Eine Anlage immer dort genehmigen, wo es niemand stört, und vll. sogar nützt, z.B. im Wasserschutzgebiet? Marktrat Schnupfhagn schlägt einen harten Kriterienkatalog für neue Anlagen vor, anhand derer entschieden wird. Er schlägt auch vor: Neue Freiflächenanlagen erst wieder genehmigen, wenn 80 % der geeigneten Dachflächen mit PV belegt sind. Aufgrund der hohen Pachtpreise, die durch die Errichter solcher Anlagen bezahlt werden, sei es für Grundbesitzer lukrativ, die Anlage an diese zu verpachten. Markrat Schupfhagn: Moosbach produziert aktuell das 3,5-fache an dem an Strom, was wir verbrauchen. Sebastian Völkl : Braucht die Gemeinde einen Kriterienkatalog für PV? Haben wir gegen Neuerungen oder Änderungen an PV eine Chance? Laut Eckl Matthias und Wolfgang brauche man danach eine Zeit lang, ein Grundstück wieder landwirtschaftlich nutzen zu können. Aber aus ackerbaulicher Sicht auf jeden Fall effizienter als z.B. eine Biogasanlage. Christina Fischer sprach an, was generell gegen Freiflächen-PV spreche: Marktrat Schupfhagn führte hier auch den optischen Aspekt in Sachen Tourismus an. Generell fände eine Mehrheit der Teilnehmer eine Grundsatzentscheidung für eine Richtlinie/ Leitlinien für neue Anlagen sinnvoll.
    Windkraft Markrat Meindl betonte, dass ein solches Projekt nie ohne Beteiligung der Bürger oder gegen ihren Willen erfolgen dürfe. Wenn die Bevölkerung vor Ort mehrheitlich dagegen ist, scheidet Windkraft aus. Johann Schupfhagn betonte Folgendes: So wie die aktuelle Struktur der 10-H-Regel in Bayern ist, wird Windkraft in Moosbach kein großes Thema mehr sein.
    „Bio“Gas Anlagen künftig sollte auch der Aspekt, wie die Abwärmenutzung einer Anlage erfolgt, bei der Diskussion zur Genehmigung dieser eine Rolle spielen. Ein weiteres Thema ist, dass die Gemeinde vor Ort die Einhaltung der Vorschriften einer Anlage auch mit kontrollieren sollte. Grundsätzlich sollten Biogasanlagen / Kleinanlagen, die kleinbäuerlich genutzt werden, bevorzugt werden.
Top 3. Fahrradweg und Tourismus
  • Die Markträte haben an den jüngsten Terminen in Sachen Fahrradweg teilgenommen. Es werden immer noch verschiedene Varianten diskutiert. Sämtliche Varianten haben mit Problemen zu kämpfen. Fakt ist: Wenn keine 80 % oder 90 % Förderung für das Projekt gewährt werden, ist das Ganze gestorben.
  • Sebastian Völkl regte an, dass sich die Gemeinde mehr in die Planungen der ILEK Naturparkland Oberpfälzer Wald einklinken sollte. Hier gibt es Ideen zur Sommernutzung des Fahrenbergs in Sachen Mountainbike. Dies sein ein Zukunftsmarkt und eine Chance für den Tourismus auch in Moosbach, wenn man sich hier mit einklinkt.
Top 4. Gewerbegebiet Hammermühle
  • Die Erweiterung des Gewerbegebietes ist beschlossene Sache. Fraglich ist, ob man sich als Gemeinde aussuchen kann, welche Firmen sich in der Hammermühle niederlassen.
  • Eckl Matthias stellte die Frage in den Raum, ob man Gewerbesteuer oder Arbeitsplätze will, vorrangig natürlich beides. Der Gewerbezweck einer Firma entscheidet, welche Nachbarfirma sich (nicht) niederlässt.
  • Laut Meindl Helmut ist eine Entscheidung schwierig, welche Firma sich niederlassen darf. Wenn Planungen einer Firma sich im Laufe der Zeit verändern, sind auch Versprechen wenig wert.
  • Einig waren sich die Teilnehmer, dass die Entscheidung gegen Weiden West IV vll. eine Chance für uns sein kann, da sich Firmen wieder in den Gewerbegebieten des Umlands niederlassen werden.
Nach jedem Punkt waren sich die Teilnehmer einig: Sicher es gibt kein schwarz weiß, aber einen Kontext zwischen den Themen der in jedem Fall hergestellt werden muss. So wurde vereinbart, dieses Format quartalsmässig weiter zu nutzen und sich zu den Themen auch über Experten weiter “fortzubilden”. Je nach aktueller Situation in Sachen Coronapandemie soll diese auch wieder in Präsenzform in den Gasthäusern unter Einbeziehung aller Bürger erfolgen. Klar war allen: Wir müssen in den aktuellen Entscheidungen weiterdenken und nicht kurzfristige Erträge in den Vordergrund stellen. Die große Frage ist, wie nachfolgenden Generationen in 20, 30 Jahren in Moosbach leben können / sollen. Hierzu wollen die Teilnehmer weitere Sessions halten und auch alte und neue Mitglieder von dem Format begeistern. Einladung dazu folgt.
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